Ob der Eltern oder Großeltern, immer häufiger werden für Kinder schon sehr früh eigene Konten eröffnet. Diese dienen als erster Sparanlage für die Zukunft des Kindes. Damit der Nachwuchs auch etwas vom Geld hat, sollte einiges beachtet werden.
Das Konto für das eigene Kind eröffnen
Es ist eine Situation, in der sich alle Eltern früher oder später wiederfinden werden: man möchte ein Konto für den eigenen Schützling eröffnen, ist sich aber nicht sicher, welches Konto sich dazu eignet oder was es zu beachten gilt. Ein löbliches Vorhaben ist das allemal, denn die frühzeitige Trennung der Finanzen des Nachwuchses ist förderlich und schafft Übersicht. Später hilft das Konto dem Kind auch, sich einen vorstellbaren Wert von Geld und ein bewusstes Wirtschaften anzueignen.
Warum ist die Eröffnung eines Kontos sinnvoll und welches empfiehlt sich?
Die zwei häufigsten Fragen, die in Verbindung mit einem Konto für das eigene Kind gestellt werden. Sinnvoll ist solch ein Konto definitiv, warum genau, hängt aber vom Alter des Nachwuchses ab. Für Kleinkinder ist es eine gute Möglichkeit erstmals auf besonders sichere Art und Weise Zinsen zu erzielen und somit Vermögensaufbau zu betreiben – wenn auch im überschaubaren Maße.
Weiterhin hilft es den Eltern, mögliche Geldgeschenke aus der Verwandtschaft strikt von eigenen finanziellen Mitteln zu trennen, indem diese auf das Konto des Kindes eingezahlt werden. Ebenfalls ein wichtiger Umstand aus Sicht der Eltern, um diese steuerlich nicht angelastet zu bekommen.
In den besonders jungen Jahren empfiehlt es sich für Kinder ein Spar- oder Tagesgeldkonto zu eröffnen. Beide haben den Vorteil, dass sie im Regelfall mit einer Verzinsung kommen. Dafür sind sie hinsichtlich ihrer Transaktionen eingeschränkt, was im jungen Alter aber keine Rolle spielt, schließlich wird ein sechsjähriges Kind keine Überweisung tätigen oder eigenmächtig eine Bargeldabhebung veranlassen. Alles Geld, was für dieses benötigt wird, kommt so oder so aus der Hand der Eltern. Im Jugendlichenalter ist das natürlich anders, hier muss es dann schon ein tatsächliches Girokonto inklusive Bargeldabhebung und Überweisung sein, auch weil die Teenager in diesem Alter langsam anfangen erste Schritte in Richtung des eigenen Wirtschaftens zu gehen.
Worauf bei den Konditionen achten?
Konten für Kinder sollten einige elementare Vorteile mit sich bringen. Am wichtigsten ist an dieser Stelle, dass keine Kontoführungsgebühr erhoben wird. Diese wäre auch aus Sicht der Banken nicht zu rechtfertigen, da die tatsächlichen Kontobewegungen bei so einem Konto quasi nicht existent sind und die Kontoführungsgebühren außerdem die sporadischen Geldeingänge von mitunter überschaubaren Beträgen „auffressen“ würden.
Stattdessen sollte das Konto genau das Gegenteil mit sich bringen: nämlich eine attraktive Verzinsung des darauf befindlichen Guthabens. Hier rücken erneut die eingangs erwähnten Tagesgeld- oder Sparkonten in den Fokus, welche sich genau durch solch eine Verzinsung auszeichnen. Eine Abhebegebühr sollte ebenfalls nicht erhoben werden, falls sich das Kind doch einmal etwas kaufen möchte und die Eltern mit ihm gemeinsam einen Betrag abheben wollen.
Indes sind viele Eigenschaften komplett zu vernachlässigen, die beim Konto der Eltern eine wichtige Rolle spielen würden. Das Online-Banking beispielsweise, die Gebühren für Transaktionen oder die Kosten, die bei einem Auslandseinsatz erhoben werden – all diese spielen beim Nachwuchs keine Rolle. Auch muss natürlich keine Kreditkarte inbegriffen sein, die die Kinder so oder so nicht nutzen würden. Stattdessen kommt es also auf die harten Fakten an, nämlich die konkreten Vorteile, die das Konto bei einer passiven Existenz bietet, ohne dass es wöchentlich beansprucht wird.
Gut zu wissen: die meisten Banken bieten spezielle Girokonto-Modelle für Kinder an. Sie sind im Regelfall bis zu einem bestimmten Alter gültig und könnten später mitunter auch in ein Jugendlichen-Konto oder vergleichbare Modelle umgewandelt werden. Teilweise werden bei der Eröffnung sogar noch attraktive Prämien gezahlt, da die Banken natürlich hoffen, dass sie mit dem Kind einen Kunden auf Jahrzehnte gewinnen, der als Erwachsener dann größere Geldeingänge mit bringt.
Auf einen Blick: das gilt es formal bei der Kontoeröffnung für ein Kind zu beachten!
- beide Erziehungsberechtigten müssen sich gegenüber der Bank ausweisen, ebenso muss die Identität des Nachwuchses beispielsweise über die Geburtsurkunde belegt werden
- Kinderkonten sind steuerbefreit bis zu 801 Euro p.a. und fallen damit nicht auf das Vermögen der Eltern
- später können Berechtigungen beim Konto umgewandelt werden, beispielsweise indem die Eltern als Berechtigte mit Erhalt der Volljährigkeit entfernt werden
- online erfolgt die Verifizierung beispielsweise über Video- oder Post-Ident-Verfahren