Studentenkonto der N26

Kaum eine Bank richtet sich so direkt an junge Leute wie N26. Kunden werden konsequent geduzt. Das Girokonto lässt sich komplett per Smartphone verwalten. Auch wenn „offiziell“ keine Studentenkonto gibt, sind Angebot durchaus interessant.

N26 appelliert an ein studentisches Lebensgefühl

N26 ist in Deutschland einer der Wegbereiter für den Siegeszug des Mobile Bankings. Während klassische Filialbanken noch herausfinden mussten, wie Online Banking funktioniert, konnten Kunden von N26 ihre Finanzgeschäfte vollständig über das Smartphone erledigen. Deutlich erkennbar waren Studenten vom ersten Tag an die Hauptzielgruppe. Allerdings hat N26 dies nie wortwörtlich so formuliert. Das eigene Angebot passte und passt jedoch zum studentischen Lebensgefühl. Als Beispiele:

  • In Deutschland besitzen bereits 82% der Studenten im ersten Semester ein Smartphone. Dieser Wert klettert bis zum Ende des Studiums auf über 90%. 68% der Studenten nutzen das Smartphone schon vor dem Frühstück. 98% der studentischen Smartphone-Besitzer nutzen es wegen ihrer Social Media Accounts täglich mehrfach. Keine andere Bevölkerungsgruppe kommt auf derart hohe Zahlen. Mobile Banking ist für Studenten deshalb eine logische Option. Es passt zu ihrer digitalen DNA.
  • N26 ist weitgehend kostenlos. Für die chronisch unter Geldknappheit leidenden Studenten ist dies vorteilhaft. Die kostenpflichtigen Angebote von N26 drehen sich um Zahlungsmöglichkeiten und Versicherungen im Ausland, sind dabei aber im Vergleich günstiger als andere Angebote. Studenten sind ausgesprochen reiselustig. Eine Studie von 2017 fand heraus, dass 81 Prozent der Studenten regelmäßig verreisen.
  • N26 bietet zusätzliche Finanzprodukte, die beispielsweise das bargeldlose Bezahlen im Laden um die Ecke ermöglichen. Auch hiervon profitieren Studenten, deren Bargeld in der Regel doch knapp ist.


Warum aber nennt N26 die Dinge nicht beim Namen und bietet beispielsweise ein spezielles Girokonto für Studenten an? Dies dürfte mehrere Gründe haben:
N26 möchte erstens für alle Interessenten offen sein. Volljährige Schüler und Mitarbeiter von Start Ups sollen sich nicht ausgeschlossen fühlen. Studenten erkennen sich zweitens auch ohne namentliche Nennung in dem Angebot der Smartphone-Bank wieder. Drittens gibt es Teile von Studenten, die sich durch generalisierende Gruppenzuschreibungen abgestoßen fühlen. Sie sehen sich beispielsweise nicht (nur) als Student, sondern als angehende Künstler, Lehrer, Ärzte oder Rechtsanwälte. Durch den Verzicht auf ein speziell nach Studenten benanntes Angebot riskiert N26 nicht, dass es deswegen ein Problem gibt.

Das Girokonto-Angebot von N26

Prinzipiell besteht das Girokonto-Angebot von N26 aus drei Optionen:

  • N26
  • N26 You
  • N26 Metal

Theoretisch gibt es auch noch N26 Business. Dieses Konto sei an dieser Stelle ausgeblendet, weil es sich schon dem Namen nach an eine ganz andere Klientel wendet. Gemeinsam haben alle drei Konten-Modelle, dass kostenlose Abhebungen an Geldautomaten in Euro Standard sind (auch im EU-Ausland), allerdings nicht unbegrenzt.

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Wer sein Hauptkonto bei N26 führt, darf fünf Mal pro Monat Geld abheben. Wer sein Hauptkonto woanders hat, darf drei Mal pro Monat kostenlos abheben. Jede weitere Abhebung kostet zwei Euro. Dafür kann in allen Währungen umsonst gezahlt werden. Gebühren für den Geldwechsel gibt es nicht. Alle drei Konten beinhalten zudem eine kostenlose EC-Karte. Diese ist mit einem NFC-Chip ausgestattet. Kontaktloses Bezahlen ist also möglich.

n26.com: Der Grafik-Teaser für N26 Girokonto auf der offiziellen Webseite

N26: Das interessanteste Angebot für Studenten

Das Girokonto N26 kommt einem Studentenkonto noch am nächsten – einfach, weil es komplett umsonst ist. Produkte wie Cash26 (kostenlose Bargeldabhebung in Geschäften in ganz Deutschland), Apple Pay oder Google Pay können zudem hinzugefügt werden – ohne, dass dadurch Kosten entstünden. Studenten können so kostenlos das Konto auf ihre Bedürfnisse zuschneiden.

Ein gutes Beispiel ist Spaces: Diese Software-Lösung gestattet es, Unterkonten anzulegen. Studenten können ihr Geld so nach Party, Uni, Miete und z.B. Leben kategorisieren.

n26.com: diese Vorteile bietet N26 Studenten an.

N26 You: Dieses Angebot würde N26 wohl für Studenten auswählen

Wollte N26 ein Angebot als Studentenkonto klassifizieren, so wäre es wohl N26 You. Schon das englische Wort für „Du“ deutet dies an. Das Konto kostet 9,90 Euro pro Monat. Mit an Bord ist eine Kreditkarte (Mastercard mit 3D-Secure-Verfahren). Weltweit können sich die Kontoinhaber mit Bargeld versorgen.

Integriert ist zudem ein Versicherungspaket der Allianz: Dieses umfasst beispielsweise eine Reiserücktrittsversicherung, die medizinische Versorgung im Ausland, einen Diebstahlschutz im Urlaub und eine verlängerte Garantie für mit der Mastercard gekaufte Produkte. Zudem werden über Partnerangebote Waren aller Art vergünstigt angeboten. Viele dieser Offerten scheinen speziell für Studenten gedacht zu sein – beispielsweise Kleidung, digitale Reiseführer oder Software, die beim Erlernen einer Fremdsprache unterstützt.

n26.com: Der Grafik-Teaser für N26 You auf der offiziellen Webseite

N26 Metal: Kaum mehr für Studenten geeignet

N26 Metal dürfte auf die meisten Studenten kaum mehr interessant wirken. Das Angebot entspricht exakt dem von N26 You, hinzukommt lediglich ein „bevorzugter Kundenservice“.

Dafür ist das Konto aber erheblich teurer: Statt 9,90 Euro monatlich werden 16,90 Euro monatlich fällig. Bei N26 heißen diese Gelder übrigens nicht Gebühren, sondern Mitgliedsbeiträge. N26 Metal richtet sich mehr an junge Arbeitnehmer oder Gründer, die ständigen Zugriff auf ihr Konto und die bestmögliche Unterstützung benötigen.

Fazit

Die zahlreichen Digital Natives unter den Studenten dürften sich im Angebot von N26 wiederfinden. Insbesondere das kostenlose Konto, das durch die Buchung weiterer Produkte individuell ausgestaltet werden kann, dürfte sie ansprechen. Reiselustige Studenten finden mit N26 You ein Angebot, das durch die inkludierten Versicherungen unter dem Strich günstiger ist als es Einzelbuchungen wären.

Abstriche sind lediglich an einer Stelle zu machen: Die drei oder fünf monatlichen Geldabhebungen passen nicht gut zur studentischen Lebenswirklichkeit: Diese heben in der Regel nicht viel Geld, aber dafür öfter ab. Dies kann bei allen Kontomodellen der Smartphone-Bank teuer werden.

Weitere Anbieter im Überblick:
Studentenkonto der Norisbank
Studentenkonto der Postbank
Studentenkonto der 1822direkt
Studentenkonto der DKB
Studentenkonto der Targobank
Studentenkonto der ING
Studentenkonto der comdirect
Studentenkonto der N26
Studentenkonto der Commerzbank