Die comdirect ist eine der größten Direktbanken Deutschlands. Ein Studentenkonto wird (auf den ersten Blick) nicht angeboten. Dennoch ist das Kontoangebot für Studenten durchaus interessant.
Die Girokonten der comdirect
Studenten scheinen deshalb nicht zur Zielgruppe der comdirect als Girokonto-Kunden zu gehören, da sie nicht namentlich genannt werden. In anderen Fällen tut das Bankhaus dies durchaus.
Angeboten werden folgende Konten:
- Girokonten für Kinder und Jugendliche als „JuniorGiro“
- Guthabenkonten für Jedermann als „Basiskonto“
- Girokonten für Zusammenlebende (Ehepaare, Lebenspartner, WGs) als „Gemeinschaftskonto“
- Girokonten für Erwachsene als „Girokonto“
Das einzige Konto, das auf den ersten Blick als Studentenkonto bezeichnen könnte, ist das „Gemeinschaftskonto„. WGs sind schließlich eine verbreitete Wohnform unter angehenden Akademikern. Dadurch, dass dieses Konto auf Gebühren aller Art verzichtet, erscheint es zusätzlich für Studenten attraktiv. Dies ändert sich allerdings auf den zweiten Blick: Die Karten sind nur in der Erstausstattung kostenlos. Sollen zusätzlich die anderen Kontoinhaber als weitere Bevollmächtigte eine EC- oder Kreditkarte erhalten, kostet dies jedes Mal 9,90 Euro.
Das „Girokonto“ und seine Konditionen
Die comdirect betrachtet das eigentliche „Girokonto“ als das beste Angebot für Studenten. Dies offenbart das Geldhaus in einem Beitrag für das eigene Online-Magazin, der sich der Frage widmet, was ein gutes Studentenkonto auszeichnet.
Genannt werden hier die folgenden Kriterien, da diese der Lebenssituation von Studenten am weitesten entgegenkämen:
- Gebührenfreiheit auch ohne Mindestgeldeingang
- Keine Entgelte für die Kontoführung
- Kostenlose Karten (Kreditkarte, Girocard)
- Kostenlose Abhebungen
- Kostenlose Überweisungen
- Niedrige Dispozinsen
- App für Mobile Banking mit an Bord
- Online-Banking ist möglich
- Das Konto funktioniert auch im Ausland
Ein Abgleich mit dem „Girokonto“-Angebot zeigt, dass die Kriterien hier praktisch komplett umgesetzt wurden:
- Das Konto ist auch ohne Mindestgeldeingang weitgehend kostenlos. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen: Wer mit der Visa-Karte in Euroländern Bargeld abhebt, zahlt dafür jedes Mal 9,90 Euro. Bei Zahlungen mit der Karte in Nicht-Euro-Ländern werden 1,75% des Umsatzes als Gebühr fällig. Mit der Girocard kosten Bargeldabhebungen in Nicht-Euroländern jedes Mal 9,90 Euro. In Euro-Ländern sind sie nur dann umsonst, wenn der Automat das V-Pay-Zeichen trägt. Für beide Karten gilt: Sollen Bevollmächtigte ebenfalls eine enthalten, kostet dies pro Karte 9,90 Euro.
- Abhebungen sind in Deutschland nur an Geldautomaten der Cashgroup sowie in Supermärkten (Rewe, etc.) und Tankstellen umsonst.
- Überweisungen sind prinzipiell kostenlos.
- Der Dispozins liegt mit 6,5% im Vergleich sehr tief.
- Kostenlos sind auf Wunsch ein Tagesgeldkonto sowie ein Wertpapierdepot mit an Bord.
- Zahlungen im Euroraum mit einer der Karten sind prinzipiell kostenlos.
- Pro Jahr können Kunden in einer Filiale der Commerzbank drei Mal Geld kostenlos einzahlen.
- ApplePay und Google Pay können genutzt werden.
- Online Banking und Mobile Banking mittels der comdirect App sind kostenlos möglich.
- Konto lässt sich via Videoident oder Postident eröffnen.
Warum bietet comdirect kein gezieltes Studentenkonto an?
Alle Girokonto-Angebote der comdirect ähneln sich stark. Das Junior-Konto sowie das Basiskonto haben beispielsweise keinen Dispokredit, entsprechen aber sonst praktisch komplett dem eigentlichen Girokonto. Zwangsläufig stellt sich die Frage, weshalb das Finanzinstitut kein Angebot für ein „Studentenkonto“ führt. Immerhin hat die Bank den erwähnten Magazinbeitrag veröffentlicht – gänzlich egal ist ihr dieses Thema also nicht.
Die Antwort dürfte darum gehen, niemanden auszuschließen und gewisse Ängste gar nicht erst aufkommen zu lassen. Lesen Studenten beispielsweise, dass ein spezielles Konto für ihre Statusgruppe kostenlos ist, fürchten sie, dass sich dies nach ihrem Abschluss ändert. Ist ein Girokonto generell kostenlos, entsteht die entsprechende Angst gar nicht erst.
Der eigentliche Eröffnungsprozess gelingt zudem papierärmer, da auf Dokumente wie die Immatrikulationsbescheinigungen verzichtet werden kann. Dadurch, dass Studenten nicht namentlich genannt werden, erscheint es für andere Kunden zudem nicht, dass sie besser gestellt würden, da es für sie ein eigenes Angebot gibt. Niemand fühlt sich ausgeschlossen.
Fazit
Die comdirect vertraut darauf, dass Studenten nicht namentlich angesprochen werden müssen, um sich für ihr Girokonto zu entscheiden. So lange die Bankverbindung leistungsstark und kostenlos ist, sollte dies genügen, um die angehenden Akademiker zu überzeugen, so die Annahme des Finanzinstituts. Nicht ohne Grund heißt es in dem Magazinbeitrag, dass ein Studentenkonto „ein reguläres Girokonto“ sei, dass den „besonderen Anforderungen des Studentenlebens“ gerecht werde. Diesem Anspruch genügt das Girokonto der comdirect. Dies hat der obige Abgleich gezeigt. Das Angebot ist deshalb auch ohne direkte Bezeichnung ein ausgesprochen interessantes „Studentenkonto“.
Weitere Kontotypen von der comdirect:
Gehaltskonto von der comdirect
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