Auszubildende nehmen häufig das erste mal direkt am Wirtschaftsleben teil, wodurch ein eigenes Girokonto unabdingbar wird. Bei der Wahl des Kontos sollten Azubis jedoch aufzupassen. Schließlich möchte man so viel wie möglich von seinem hart verdienten Geld behalten und nichts für unnötige Gebühren ausgeben.
Erste Geldeingänge: Der Start in die Unabhängigkeit
Auszubildende erhalten bei einer betrieblichen Ausbildung Geld vom Arbeitgeber, also dem Ausbilder. Bei einer schulischen Ausbildung sind viele Azubis berechtigt BAföG oder vergleichbare Fördermittel zu erhalten, teilweise greifen diese sogar bei einer betrieblichen Ausbildung mit geringem Verdienst. In jedem Fall müssen diese Geldeingänge irgendwo landen, denn sie werden natürlich nicht als Bargeld ausgezahlt.
Zugleich haben viele Auszubildende auch erstmals in ihrem Leben Kosten, die eigenständig gedeckt werden müssen – beispielsweise die Miete bei einer eigenen Wohnung oder Versicherungen. Beides wird ebenfalls über das Girokonto transferiert.
Viele Auszubildende besitzen bereits vor ihrer Ausbildung ein Girokonto, das ist aber nicht immer der Fall. Mehrere Banken bieten spezielle Kontenmodelle dafür an, die dann beispielsweise „Jugendkonto“ oder „Azubi-Girokonto“ heißen. Wichtig ist darauf zu achten, dass keinerlei Kontoführungsgebühren anfallen. Banken verzichten bis zu einem gewissen Mindestalter (oder bei Nachweis der Ausbildung) oftmals auf diese. Folglich haben Azubis keinerlei Grund ein Girokonto zu wählen, wo Kosten anfallen würden, wenn die Alternativen ohne Kosten sehr zahlreich vertreten sind.
In Bezug auf die Kosten ist aus Sicht des Azubis unbedingt darauf zu achten, dass keinerlei solcher Gebühren erhoben werden. Das gilt sowohl für Positionen wie die Kontoführungsgebühr oder Entgelte für Überweisungen. Beides sollte bei einem Azubi-Girokonto kostenfrei abzuwickeln sein.
Wichtig Konto-Extras für Azubis
Nicht nur sind solche Girokonten in der Regel kostenfrei, sie versprechen auch einige Extras, die Auszubildende den Start in das Erwachsenenleben erleichtern sollen. So haben viele Konten eine sogenannte Guthabenverzinsung. Bis zu einem gewissen Maximalbetrag verzinst die Bank also das Guthaben, welches sich auf dem Girokonto befindet. Das ist als netter Bonus anzusehen, aufgrund des aktuellen Niedrigzins aber in der Realität nur ein relativ geringer Betrag. Dennoch können Azubis diesen natürlich ausnutzen, wenn es sich sowieso schon anbietet.
Ebenso interessant ist für Auszubildende zu wissen, welche Karten in dem Girkonto enthalten sind. Üblicherweise ist das immer eine EC-Karte. Hier gilt es darauf zu achten, wo mit dieser Geld abgehoben werden kann. Die Zahlung mit der EC-Karte ist in Deutschland für gewöhnlich kostenfrei.
Speziell wer häufiger Bargeld abheben möchte, sollte aber darauf achten, bei welchen Banken und Automaten das kostenfrei geht. Hier empfiehlt sich mitunter auch ein weitläufiges Filialnetz in der Nähe, wenn häufiger einmal Bargeld eingezahlt werden soll. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn am Ausbildungsplatz spezielle Geldboni in Bargeld ausgestellt werden.
[lwptoc]Einige Banken bieten bei ihrem Jugend- und Azubi-Konto noch eine Kreditkarte an, beispielsweise von Mastercard oder Visa, teilweise als vollwertige Kreditkarte und mitunter nur als Prepaid-Karte, die vorher aufgeladen werden muss. Wem es wichtig ist, eine Kreditkarte zu besitzen, sollte spezifisch danach schauen. Es gilt nicht nur zu beachten, ob diese kostenfrei ist, sondern auch wie lange sie das ist.
Teilweise bieten Banken eine kostenfreie Kreditkarte auch für Azubis nur für ein oder zwei Jahre an. Weiterhin könnte das Maximallimit eine Rolle spielen, wobei das aufgrund des geringen Verdienstes von Azubis oft sehr niedrig gehalten ist. Meist existiert sogar gar kein Limit, da die Karten auf Guthabenbasis fungieren.
Geldboni werden ebenfalls teilweise angeboten. Bei diesen gibt die Bank einen festen Betrag aus, wenn das eröffnete Azubi-Konto für die Geldeingänge vom Arbeitgeber verwendet wird. Wer plant ein Girokonto zu eröffnen, welches dann primär benutzt wird, sollte nach diesen Varianten recherchieren.
Ein Dispokredit ist hingegen ein Bonus, welchen Auszubildende meist nicht erhalten. Aufgrund des geringen Einkommens versuchen Banken hier auch einer frühzeitigen Verschuldung entgegenzutreten, weshalb alle Karten und das damit verbundene Girokonto immer nur auf Guthabenbasis funktionieren – es lässt sich also nur das „verbrauchen“, was tatsächlich „da“ ist.
Online-Banking ist Standard
Viele Auszubildende dürften technisch versiert sein und daher Online-Banking gegenüber beleghaften Überweisungen bevorzugen. Mittlerweile bieten quasi alle Banken auch eine entsprechende Plattform für Online-Banking an, welche zudem umfassend geschützt wird. Unter anderem durch Sicherheitsmechanismen wie das SMS-TAN-Verfahren. Hier müssen sich also auch Azubis keine Gedanken machen.
Im Übrigen gilt es zu beachten, ob bereits das Mindestalter für ein Girokonto erreicht wurde. Auch wenn viele Banken solch ein Modell anbieten, ist dieses nicht selten erst ab einem Mindestalter von 18 Jahren verfügbar. So müssen Auszubildende bei diesen Banken mitunter auf ein Azubi-Konto verzichten, wenn eine Ausbildung bereits nach der 9. oder 10. Klasse angetreten wird, zu einer Phase wo die Volljährigkeit noch nicht erreicht ist. Alternativen dazu sind meist Jugendkonten, mitunter ist später auch ein fließender Wechsel bei der gleichen Bank möglich.
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