Die junge Direktbank N26 geht mit seinem Girokonto neue Wege. Banking möglichst komfortabel und schnell mobil per Smartphone-App erledigen werden können – ohne das dies zu Last der Leistung geht. Hier gibt einen detailierten Einblick in der innovative Angebot.
Das Konzept des Girokontos von N26
N26 ist ein 2013 gegründetes Finanz Startup, das von Wienern ins Leben gerufen wurde und inzwischen in Berlin heimisch ist. Es richtet sich als Girokonto-Anbieter vor allem an junge Leute. Dies erkennen Sie aber beispielsweise auch schon daran, dass der Fintech-Anbieter seine Besucher konsequent duzt.
Das Konto selbst ist grundlegend kostenlos. Je häufiger Sie es benutzen, desto höher werden allerdings die Gebühren. Beispielsweise können Sie fünf Mal monatlich umsonst an Geldautomaten frisches Bargeld holen – überall. Anschließend werden allerdings Gebühren fällig. Monatliche Einzahlungen bis zu 100 Euro sind umsonst. Bei höheren Entgelten werden ebenfalls Entgelte fällig.
Die Einrichtung des Girokontos von N26 kann direkt über das Smartphone erfolgen. Voraussetzung ist ein iPhone mit wenigstens iOS 9 oder ein Android-Gerät, das mindestens mit der Version 5 des Google-Betriebssystems arbeitet. Die Einrichtung dauert „weniger als 8 Minuten„, so das Versprechen von N26. Das ist wahr – und doch wieder nicht. Innerhalb dieses Zeitraums haben Sie durchaus Ihr Konto eingerichtet, aber nur oberflächlich. Sie können es jetzt für Überweisungen nutzen. Wenn Sie aber beispielsweise Ihre Transaktionshistorie importieren möchten, müssen Sie mehr Zeit einplanen.
Gleiches gilt für die Einrichtung der mit dem Girokonto verbundenen Dienste, die von N26 angeboten werden. Planen Sie etwa 20 Minuten ein, um Ihre neue Kontoverbindung vollends zu Ihrer Zufriedenheit eingerichtet zu haben.
Übrigens, wenn Sie an einer normalen Tastatur schneller sind, können Sie das Girokonto durchaus auch an Ihrem Computer einrichten. Das Ganze erfolgt in vier Blöcken (Identität, Kontakt, Konto, Rechtliches) und ging beim Testen spürbar schneller. Zudem ist im Bereich „Rechtliches“ die größere Übersicht eines PC-Schildschirms vorteilhaft. Das Banking kann auch insgesamt auf dem Computer durchgeführt werden.
Sicherheit bei N26
N26 betont immer wieder die Sicherheit des eigenen Angebots. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass Mobile Banking in Tests in der Vergangenheit nicht immer gut abschloss. Das Fintech aus Berlin versucht, Sicherheitsbedenken durch mehrere technische Lösungen zu zerstreuen. Beispielsweise können Sie spezielle Auszahlungs- und Überweisungslimits für jeden Tag festlegen. Damit wird verhindert, dass, sollte Ihr Konto gehackt werden, zu großer Schaden entsteht. Außerdem dienen die Limits auch Ihrer Selbstkontrolle.
[lwptoc]N26 arbeitet außerdem eng mit Mastercard zusammen. So erhalten Sie eine Kreditkarte mit dem entsprechenden Logo. Für das Girokonto wird das Mastercard 3D-Secure Verfahren zum Einsatz gebracht. Transaktionen müssen über drei Faktoren (beispielsweise Passwort oder Fingerabdruck für die App, PIN fürs Konto und TAN) autorisiert werden. Sie haben aber die Wahl, das Ganze auch einfacher zu gestalten.
Zusätzlich erhalten Sie Push-Nachrichten für jede Transaktion. Sie können auf diese Weise stets überprüfen, ob alle Kontobewegungen so stimmen oder ob es einen unbefugten Zugriff gegeben hat. Zusätzlich können Sie, wenn Sie Ihre Karte verloren haben, diese durch einen Klick in der App sofort sperren.
Höhere Geschwindigkeit durch neuste Technik
Das N26-Girokonto möchte „Deine Zeit nicht verschwenden„, wie es im offiziellen Vorstellungstext des Angebots heißt. Hierfür kommt „MoneyBeam„ zum Einsatz. Geld kann in Sekunden sehr unkompliziert gesendet werden. Limits können eigenständig von Ihnen definiert werden. Das System ist vor allem für kleinere Beträge gedacht. N26 selbst empfiehlt beispielsweise, das Geld für das Mittagessen via MoneyBeam zu überweisen. Allerdings funktioniert das nur, wenn der Empfänger auch ein N26-Konto hat.
Auslandsüberweisungen lassen sich über das Girokonto mittels „TransferWise“ erledigen. Das System ist wesentlich günstiger als bei normalen Banken. Ein besonderer Service dabei: Das Geld wird zum Live-Kurs umgetauscht. Der Zahlungsanbieter macht keinen Zusatzgewinn durch einen für ihn vorteilhaften Wechselkurs. TransferWise eignet sich auch, um Geld zu empfangen. Beide Seiten müssen das System allerdings einsetzen und es kostet Gebühren.
Mehr Komfort durch modernes Design
N26 hat ein neuartiges Design für die Verwaltung seines Girokontos entwickelt, das mehr Übersichtlichkeit und dadurch größeren Komfort verspricht. Zudem sieht es nach Meinung des Anbieters „auch richtig gut aus“ – aber das liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Wer zum ersten Mal das Konto nutzt, hat eine gewisse Eingewöhnung an die ungewohnten Grafiken. Sie müssen sich zurechtfinden, wo was ist und was Ihnen beispielsweise das April-Tortendiagramm genau zeigt.
Allerdings gibt es eine positive Lernkurve: Je besser Sie sich eingefunden haben, desto einfacher und tatsächlich komfortabler wird der Umgang mit dem Girokonto von N26. Irgendwann wird es beispielsweise ganz natürlich durch unterschiedliche Landesflaggen zu scrollen, um eine Währung auszuwählen.
Hinzu kommt ein ausgezeichneter Kundenservice, den Sie in fünf Sprachen (u.a. Deutsch, Englisch) nutzen können. Sie können dabei telefonisch, per Mail oder per Chat zum Berliner Konto-Anbieter Kontakt aufnehmen.
Fazit
N26 ist ein ausgezeichneter Girokonto-Anbieter – mit leichten Schwächen in der B-Note
Insgesamt lohnt sich das Girokonto von N26, auch wenn es in der B-Note einige Abzüge gibt. Beispielsweise können Sie es komplett mobil nutzen, aber von Zeit zu Zeit ist ein PC-Bildschirm komfortabler, weil er mehr Übersicht bietet. Überdies ist das Konto nur für junge Leute wirklich günstig. Ein Normalverdiener, der es als Gehaltskonto nutzt, zahlt Gebühren, die keinen Unterschied zu denen sonstiger Banken machen.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind erstklassig, wirken aber nicht komplett durchdacht. Push-Nachrichten für jede Transaktion können irgendwann lästig werden, wenn man ein Konto beispielsweise geschäftlich nutzt. Hier wäre eine Option vorteilhaft, die Push-Nachrichten filtern zu können. Zudem geht das 3D-Secure-Verfahren zu Lasten der eigentlich angepriesenen Geschwindigkeit. Für diese gilt ohnehin: N26 ist nur dann spürbar zügiger als andere Anbieter, wenn Sender und Empfänger von Geld das identische System nutzen.
Wer seine Teenager-Tage bereits hinter sich gelassen hat, kann das Girokonto von N26 deshalb ausgezeichnet als Zweitkonto-Verbindung nutzen. Als Erstkonto bietet es im Alltag zumeist keine großen Vorteile – aber mit Sicherheit auch keine Nachteile.
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