Kreditkarten sind für viele besonders für Reisen ins Ausland interessant. Die Millionen von Akzeptanzstellen rund um den Globus, die Visa, Mastercard, etc. versprechen, sind ein überzeugendes Argument. Doch worauf ist bei der Auswahl einer Auslandskreditkarte noch zu achten? Der individuelle Fall entscheidet.
Die wichtigste Frage: Wozu dient die Karte in der Hauptsache?
Wer eine Kreditkarte für Reisen sucht, hat unter den gängigen Tarifen die Wahl zwischen vier unterschiedlichen Kernaufgaben:
- bargeldlos zahlen
- Bargeld abheben
- als Unterstützung, um über das Handy zu zahlen (Apple Pay, Google Pay)
- als Hilfe im Notfall
Die Einbindung von Apple Pay und Google Pay ist bei den meisten Banken Standard und kostenlos. Jede Kreditkarte kann zudem immer im Notfall genutzt werden. Lediglich bei Prepaid-Varianten ist darauf zu achten, dass genügend Geld aufgeladen wurde. Diese beiden Punkte können entsprechend vernachlässigt werden.
Ansonsten gilt: Eine Karte ermöglicht es entweder, günstig im Ausland zu bezahlen oder dort Geld abzuheben. Modelle, die beide Qualitäten besitzen, verlangen eine hohe Grundgebühr. Oft sind auch die Zinsen für den Einsatz der Karte saftig.
Mit der Kreditkarte im Ausland bargeldlos bezahlen
Im Euroraum sind bargeldlose Bezahlungen mit Kreditkarte in den meisten Fällen nicht mit Zusatzkosten verbunden. Sollte dies doch der Fall sein, ist das Angebot nicht für den Reiseeinsatz geeignet. In Fremdwährungen wird oft eine Gebühr erhoben. Klassisch sind beispielsweise 1,75% des Betrags, der entrichtet wird.
Aber auch hier gilt: Es existieren Kreditkarten, bei denen dies nicht der Fall ist. Insbesondere Urlauber, die beispielsweise häufig im Restaurant, in Bars, in Geschäften oder den Mietwagen per Karte zahlen möchten, sollten darauf achten, dass es keine Zusatzkosten gibt.
Mit der Kreditkarte im Ausland Geld abheben
Kreditkartenanbieter wie Visa und Mastercard versprechen, dass sich ihre Karteninhaber an allen Automaten rund um den Globus kostenlos mit Bargeld eindecken können, die das Logo des Hauses tragen. Viele Banken fügen jedoch ihrerseits Gebühren für Abhebungen im EU-Ausland hinzu. Hier gibt es vier mögliche Modelle:
- Festbetrag – beispielsweise 5,95 Euro.
- Prozentsatz – beispielsweise 1,75% (gängig zwischen 1% und 2%).
- Prozentsatz mit Mindestbetrag – beispielsweise 1,75%, aber mindestens fünf Euro.
- kostenlose Volumen – beispielsweise 200 Euro monatlich.
Im Euroraum hat sich eingebürgert, dass Abhebungen teurer als in Deutschland sein sollten. Einige Banken machen es generell umsonst. Andere Geldhäuser gewähren beispielsweise auch hier bestimmte Volumen, die kostenfrei sind. Diese sind allerdings oft sehr niedrig – Interessenten sollten deshalb genau abschätzen, ob diese zweckdienlich sind.
Die zweit-wichtigste Frage: Versicherungen – und wenn ja, welche?
Gute AuslandsKreditkarten können oft mit bestimmten Versicherungen zusammengebucht werden. Policen für Reisen sind dabei echte Klassiker. Diese Versicherungen sind allerdings auch zugleich Garanten dafür, die Grundgebühr für die Karten deutlich zu erhöhen.Für Wenig-Reisende macht eine Abwägung Sinn, ob es nicht günstiger wäre, für die Reisen selbst Versicherungen zu buchen und bei der Kreditkarte dafür Grundgebühr zu sparen.
Wer viel in der Fremde unterwegs ist, sollte dagegen durchaus ein Modell mit entsprechenden Policen buchen.
Folgende Versicherungen & Leistungen sind bei einem Auslandsaufenthalt:
- Reiserücktrittsversicherung (Urlauber, Geschäftsreisende)
- Reisegepäckversicherung (Urlauber, Geschäftsreisende)
- Haftpflichtversicherung für das Ausland (Urlauber)
- Auslandskrankenversicherung (Geschäftsreisende)
- Vollkasko für Mietwagen (Urlauber, Geschäftsreisende – selten und nur mit hoher Grundgebühr verfügbar)
Weitere wichtige Punkte bei einer Kreditkarte fürs Ausland
Vielreisende per Flugzeug sollten mit ihrer Kreditkarten Meilen sammeln können. Unternehmen, die Geschäftskreditkarten an vielfliegende Mitarbeiter ausgeben, sollten diesen Punkt sogar als den wichtigsten bei der Auswahl berücksichtigen. Ansonsten ist bie einer guten Auslandskreditkarte zu beachten:
- Der Kundenservice sollte rund um die Uhr erreichbar und natürlich deutschsprachig sein.
- Prepaid-Kreditkarten können für Wenig-Reisende Sinn machen, da sie das wirtschaftliche Risiko bei Verlust und Diebstahl minimieren.
- Die NFC-Funktion für kontaktloses Bezahlen ist komfortabel, aber auch ein möglicher Sicherheitsschwachpunkt. Insbesondere Geschäftskreditkarten sollten diese Funktion deshalb besser nicht besitzen.
- Die Kreditkarten sollten in einer speziellen Hülle kommen, die es verhindert, dass die Daten durch Unbefugte ausgelesen werden können.
- Die Möglichkeit, die Karte per App komplett zu verwalten, ist ein angenehmes Extra, aber nicht zwingend für Urlaubsreisende (anders als für Geschäftsreisende, die Ausgaben für den Job und private Aufwendungen trennen müssen).
Fazit
Wie eingangs angedeutet existiert die eine perfekte Auslandskreditkarte nicht. Es sind erhebliche Unterschiede zwischen Geschäftsreisenden und Urlaubern zu berücksichtigen. Zudem sind dann auch noch hier die einzelnen Schwerpunkte bedeutend. Der persönliche Bedarf entscheidet. Dieser sollte deshalb zuerst möglichst konkret definiert werden, bevor es an die Auswahl geht.
Wir haben Kreditkarten auf Ihre Tauglichkeit im Ausland gepürft:
- Barclaycard New Visa fürs Ausland
- ING Diba Visa Card fürs Ausland
- Norisbank Noris Kreditkarte fürs Ausland
- DKB Visa Card fürs Ausland
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- Kreditkarte mit Reiserücktrittsversicherung
- Kreditkarte mit Mietwagenversicherung: Worauf achten?
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