Wechselbonus: Welche Prämien werden angeboten?
Der Prämienwahn bei den Girokonten begann in der Mitte der 2000er Jahre. Damals waren Tankgutscheine üblich. Doch diese reichen schon längst nicht mehr. Ab 2010 wurden Geldprämien als Wechselbonus zum Standard. Lockten anfangs Geldbelohnungen in Höhe von 50 Euro, stiegen diese im Laufe der Zeit immer weiter an. Mehrere Hundert Euro sind inzwischen handelsüblich. Bei der Postbank durften Sie Anfang Mai 2018 beispielsweise auf bis zu 350 Euro hoffen. Das ist fast noch bescheiden gegenüber den bis zu 720 Euro, die von der Norisbank in Aussicht gestellt wurden.
Sachprämien stehen ebenfalls wieder in der Gunst der Banken. Bei diesen wird deutlich, dass die Geldhäuser vor allem auf jüngere Kunden zielen. o2 Banking schenkte seinen Kunden Anfang Mai 2018 beispielsweise 2 GB Datenvolumen auf ihren bestehenden Mobilfunkvertrag für die Eröffnung eines Girokontos.
Die Postbank stellte in der Vergangenheit auch schon mal eine Smart Watch als Prämie in Aussicht. Andere Banken sind bereit, für einen gewissen Zeitraum einen Dispo zinsfrei einzuräumen. Cashpresso bot zum Stichtag Anfang Mai beispielsweise einen Dispo von 1500 Euro zinsfrei für einen Monat an und hatte dabei eine besondere Klausel eingebaut: Wurde der Dispo innerhalb von 30 Tagen zurückgezahlt, blieb der Kredit zinsfrei. Gelang dies nicht, wurden Zinsen ausgelöst.
Bedingungen für einen Wechselbonus
Mit dem Wert der Wechselprämien haben sich auch die Bedingungen geändert. Früher war es vor allem üblich, dass Sie einen monatlichen Mindestgeldeingang auf dem Girokonto verbuchen konnten. Der Bonus wurde so beispielsweise erst ausgezahlt, wenn Sie innerhalb von drei Monaten mindestens drei Mal 1000 Euro auf das Konto als Gehalt überwiesen bekamen. Damit schützten sich die Banken vor Bonusjägern, die in schneller Abfolge Konten wechselten.
Heute hat sich dies geändert. Zwar gibt es die entsprechende Anforderung in vielen Fällen noch, aber der Mindestbetrag wurde spürbar gesenkt. Beispielsweise die Norisbank verzichtet aber schon ganz darauf. Sie zahlt Prämien für Werber aus. 12 Mal 60 Euro konnten Personen, die andere davon überzeugten, ein Girokonto bei der Norisbank zu eröffnen, bekommen. Die Geworbenen bekamen jeweils auch 50 Euro. 250 der 350 Euro des Postbank-Wechselbonus sind ebenfalls für erfolgreiche Kontoeröffnungen reserviert (5 x 50 Euro). Werbe-Prämien sind Standard geworden.
Wie profitiert die Bank?
Durch die Werbeprämien sind die entsprechenden Bonusangebote für die Banken vor allem Investitionen in die Neukundenakquise. Verhältnismäßig günstig bekommen sie so neues Kapital für den täglichen Cash Flow, da die Kunden die Girokonten in der Regel füllen oder Dispo Zinsen zahlen müssen.Tatsächlich ist es Standard, dass die meisten Prämien zudem an anderen Stellen direkt gegenfinanziert werden. Neben dem Dispo sind Kontoführungsgebühren, Entgelte für Abhebungen vom Geldautomaten, Strafgebühren für das Nicht-Nutzen des Online-Bankings sowie die jährlichen Kosten für Kredit- und EC-Karten klassische Methoden hierfür. Einige Geldhäuser sind aber auch sehr kreativ geworden und haben beispielsweise Entgelte für Überweisungen eingeführt oder angehoben.
Wann lohnt sich ein Wechselbonus?
Wenn Sie sich für einen Wechselbonus eines Girokontos interessieren, ist es in jedem Fall ratsam, dass Sie die Bedingungen für jenen ganz genau lesen. Es gibt durchaus Prämienkonditionen, die sehr gut für Sie geeignet sein können. Beispielsweise sind manche Boni an die reine Benutzung des Online-Bankings gebunden. Wenn Sie damit kein Problem haben, dürfen Sie sich über ein Geldgeschenk freuen.
Erstellen Sie Ihr eigenes Kundenprofil und legen Sie hier fest, was Ihnen wichtig ist. Nutzen Sie dieses Profil, um die einzelnen Bonusbedingungen zu überprüfen. So werden Sie einen Wechselbonus finden, der sich für Sie lohnt.