In Deutschland gilt die Kreditkarte als wichtiges Zahlungsmittel. Dies gilt nicht nur im Privatleben, auch für geschäftliche Ausgaben bietet eine Kreditkarte – gerade für Existenzgründer – einige Vorteile. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten.
Kreditkarte: Vorteile für Existenzgründer
Wer ein neues Unternehmen gründet, hat in den ersten Monaten mit niedrigen Einnahmen zu kämpfen. Das Geschäft muss sich erst etablieren, was ein wenig Zeit in Anspruch nehmen kann. Dennoch sollten Sie eine Kreditkarte beantragen, auch wenn die Geldinstitute strenge Voraussetzungen stellen.
Die Kreditkarte ist ein sicheres Zahlungsmittel und trägt zur Transparenz bei. Größere Geldbeträge können einfach und schenell per Kreditkarte beglichen werden, was vor allem im Ausland ein großer Vorteil ist. So bleibt Ihnen der Umtausch in fremde Währungen erspart und Sie sind vor Diebstählen geschützt. In der Geschäftspraxis können Sie als frischer Unternehmensgründer wichtige Anschaffungen vorfinanzieren, ohne einem Mitarbeiter die komplette Summe in bar anzuvertrauen. Dafür beantragen Sie eine Zusatzkarte für Ihre Angestellten, welche die Zahlvorgänge vereinfacht. Bis zur Abrechnung des Umsatzes profitieren Sie von einem zinslosen Kredit. Alle Umsätze sind klar ersichtlich und online einsehbar und machen die Steuererklärung zum Kinderspiel. Damit vereinfachen Sie Ihre Buchhaltung, was am Ende eine Kosten- und Zeitersparnis bedeutet.
Auf Geschäftsreisen sind optionale Versicherungspakete von Vorteil: Je nach Anbieter kann eine Auslandskrankenversicherung, eine Gepäckversicherung, eine Reiseunfallversicherung oder eine Verkehrsrechtsschutzversicherung enthalten sein. Hier müssen Sie abwägen, welche Versicherungen wirklich notwendig sind.
Prepaid-Kreditkarte: eine Option für Existenzgründer?
Klassische Kreditkarten verfügen über einen festgelegten Kreditrahmen. Darüber hinaus sind Überziehungen möglich, wenn es die Situation erfordert. Das hat den Vorteil, dass Sie Ihre Flexibilität wahren, doch für die Bank stellt dies ein Risiko dar. Kann der Kontoinhaber seine Rechnungen nicht begleichen und meldet womöglich Privatinsolvenz an, bleibt sie auf einem Großteil der Kosten sitzen.
Meistens erwarten Kreditinstitute einen regelmäßigen Geldeingang, sonst verweigern sie die Ausgabe einer Kreditkarte. Diesen Nachweis können Existenzgründer oftmals nicht erbringen, denn sie haben erst mit ihrem Business angefangen. Fällt die Schufa-Auskunft negativ aus, gestaltet sich der Antrag noch komplizierter.
Die beste Alternative ist eine Prepaid-Kreditkarte für Existenzgründer. Diese können Sie sich wie eine Prepaid-Karte für das Smartphone vorstellen: Vor einem Telefonat müssen Sie ausreichend Guthaben aufladen. Wenn Sie eine Rechnung bezahlen möchten, müssen Sie zuerst über das nötige Kapital verfügen. Das zwingt den Karteninhaber zu einer soliden Finanzplanung und ist für das Geldinstitut risikofrei, weshalb Sie eine Prepaid-Kreditkarte völlig problemlos erhalten.
Checkliste: Leistungen und Konditionen
Es macht einen großen Unterschied für welchen Anbieter Sie sich entscheiden. Achten Sie als Existenzgründer bei der Wahl Ihrer Kreditkarte auf folgende Rahmenbedingungen:
- individueller Kreditrahmen
- Zugriff auf Umsatzstatistiken
- flexible Rückzahlung
- telefonischer Kundenservice (wichtig für Versicherungen)
- Zusatzkarten für Mitarbeiter
- leichte Spesenabrechnung
Ob Sie eine Funktion benötigen, ist von der Art des Betriebs abhängig.
Kostenstruktur einer Kreditkarte
Für Privatkunden sind auch Karten ohne Jahresgebühr verfügbar, was sich bei Business-Kreditkarten anders verhält. Zudem sind Kosten für Bargeldabhebungen und Gebühren für den Auslandseinsatz zu beachten. Alleine aufgrund diese drei Punkte lohnt sich für Existenzgründer ein Kreditkarten-Vergleich!
Tipp: Der effektive Jahreszins fällt bei manchen Anbietern relativ hoch aus. Wer im EU-Ausland Geld abheben möchte, muss extra Gebühren bezahlen. Zudem gibt es keine Guthabenzinsen und Überweisungen sind nicht kostenfrei. Beachten Sie diese Punkte bei der Kreditkartenwahl.
Daneben sind die integirieten Zusatzleistungen ein weiterer Kostentreiber. Generell ist die Jahresgebühr nicht weiter schlimm, denn die meisten Institute ermöglichen ihren Kunden eine zinslose Tilgung innerhalb einer Frist von rund 60 Tagen. Das erhöht Ihre Liquidität für bestimmte Zeiträume, was Ihnen bei der stressigen Anfangsphase finanzielle Freiräume verschafft. Ein voller Überblick ist ein zusätzlicher Pluspunkt: Es ist wichtig, die Ausgaben immer im Blick zu behalten. Eventuell ist ein Posten zu hoch und hat damit Optimierungsbedarf.
Einige Geldinstitute bieten ein Paket aus zwei Kreditkarten an. So können Sie Ihre privaten Ausgaben vom Business trennen, da eine Karte nur für geschäftliche Vorgänge reserviert ist.
Kreditkarte: Besonderheiten
Ein Existenzgründer muss aufs Geld achten, weshalb Bonusprogramme oder sonstige Rabatte zu beachten sind. Manche Banken verzichten im ersten Jahr auf eine Grundgebühr und bieten finanzielle Anreize in Form von Gutscheinen. Der Karteninhaber erhält Zugang zu exklusiven Events oder Locations, die sich für ein Geschäftsmeeting eignen. Zudem können Sie den günstigen Priority Pass nutzen und das Kreditinstitut mit der Flugbuchung beauftragen. Dank dem praktischen Online-Reise-Service muss sich keiner Ihrer Mitarbeiter darum kümmern.
Der Versicherungsschutz kann sogar Flugverspätungen umfassen. Fällt ein Flug aus, erhalten Sie den Preis rückerstattet oder können auf eine andere Verbindung ausweichen.
Fazit
Die Leistungen der Kreditkarten weichen enorm voneinander ab. Als Existenzgründer sollten Sie genau darüber nachdenken, ob eine Zusatzfunktion notwendig ist. In der Anfangsphase geht es darum, die Umsätze effektiv zu steigern und unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Tipp: Vergleichen Sie die Kreditkarten, da die Leistungen stark voneinander abweichen.
Erhalten Sie mehrere Ablehnungen, ist das kein Weltuntergang. Eine Prepaid-Kreditkarte wird auch an Existenzgründer ohne Probleme ausgegeben.
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